Die Umverteilung von "Vermögen der Reichen auf die Armen" genießt eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung und ist deshalb in zahlreichen Programmen von Parteien, Hilfsorganisationen und Initiativen enthalten, die vorgeben, sich für eine "gerechtere" und "bessere" Welt einzusetzen. Die Ziele hören sich gut an und finden deshalb leicht Gefolgschaft.
In der Praxis der Umverteilung steht die Entreicherung der "Reichen" im Mittelpunkt. Was "den Reichen" weggenommen wird, wird "an die Armen" verteilt, bevorzugt zunächst an jene, welche von den Vermittlern als "arm" bestimmt sind, d.h. die Mitglieder der Hilfsorganisation oder das Gefolge der "Wohltäter". In der Regel anerkennen die Vermittelnden eine Hilfsbedürftigkeit nur an, wenn sie den eigenen Satzungen oder Auslobungen entsprechen. Häufig reicht die Mitgliedschaft, die Gefolgschaft oder der Beifall.
"Die Reichen" verringern oder unterlassen alsbald ihre generelle oder spezielle Hilfsbereitschaft. Sie fördern öffentlichkeitswirksam die "Vermittler" und "Hilfsorganisationen" und entledigen sich damit ihrer Verpflichtung zur Hilfeleistung. Beliebt sind auch Projekte und Stiftungen, die an den Schnittstellen der Eigeninteressen angesiedelt werden. Durch eine "Gemeinnützigkeit" wird der eigene finanzielle Hilfeaufwand um den Steuervorteil verkürzt, der "von der Allgemeinheit" getragen wird. "Der Staat" erhält durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit einen Nachweis, dass er bereits Hilfen gewährt und unterstützt.
Bedürftigkeit wird rasch zur Legitimation für Selbstgerechtigkeit und Selbstjustiz verwendet. Wer die Taten der Umverteilung organisiert, wird als "Held" und "Wohltäter" gefeiert und - stillschweigend "beauftragt" und ermutigt, immer wieder mehr und mehr Hilfen zu beschaffen. Die "Wohltaten" werden konsumiert: Sie sind häufig ohnehin nur "ein Tropfen auf den heißen Stein": Ist der Dampf abgekühlt, ist alles verpufft und vergessen.
Bleiben weitere "Hilfen" aus, wird die Masse leicht zum Mob, der nur noch "im Namen der (Selbst-) Gerechtigkeit" sich auch vor Verbrechen nicht scheut. Jeder Jubel über jede gelungene Entreicherung verdeckt:
Die Selbstbereicherung der Vermittler und "Wohltäter" wird nicht wahrgenommen, manchmal sogar gefördert.
"Ehrungen", Geschenke und ein gesicherter Wohlstand der "Helden" werden auch eingesetzt, um die Rollen und Funktionen der "Wohltäter" (wieder) einer sozialen Kontrolle zuzuführen.
Die Grenzen von Cleverness zum Vandalismus, zur (öffentlichen) Erpressung und zum Verbrechen werden gedehnt und manchmal rasch überschritten. Wird dies juristisch geahndet, gehen die "Rädelsführer" in die Opferrolle der "Verfolgten", die sich ungerecht behandelt fühlen, wenn auch von ihnen verlangt wird, sich an die bestehenden Gesetze und Ordnungen zu halten.
Werden Sie Mentor oder Mentorin für das beschriebene Thema. Initiieren Sie eine der beschriebenen Hilfen und legen Sie offen, wie Sie hierwegen angesprochen werden (wollen, können, dürfen).